Die Aktien europäischer Banken stehen am Montag unter Druck. Der europäische Bankenindex STXE 600 verzeichnete Verluste von über einem Prozent. Hintergrund sind Sorgen der Anleger bezüglich der Stabilität vieler Geldinstitute – insbesondere in Italien.
Die Krise der italienischen Banken zieht immer weitere Kreise: Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangte Insidern zufolge vom traditionsreichen Institut Monte dei Paschi di Siena (BMPS), die faulen Kredite schneller abzubauen, wie Reuters berichtet. Die EZB habe der Bank einen entsprechenden Brief geschrieben, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Montag.
BMPS-Aktionäre reagierten entsetzt: Die Titel brachen an der Mailänder Börse um acht Prozent auf ein Rekordtief von 0,35 Euro ein. Sämtliche großen Finanzwerte in Italien verloren deutlich an Wert, sie gehörten zu den stärksten Verlierern im europäischen Bankenindex. UniCredit büßten 4,5 Prozent ein und markierten ebenfalls einen neuen Tiefststand.
Die Situation in Italien zog Bank-Aktien in ganz Europa in die Tiefe. Deutsche Bank und Commerzbank verloren etwa bis zu 3,5 Prozent. Auch britische, französische und niederländische Banken gerieten unter Druck.
Die italienischen Banken ächzen unter einem Berg an faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro. Mitte April wurde der Rettungsfonds Altante ins Leben gerufen, um den Häusern unter die Arme zu greifen. Ein Sprecher von Ministerpräsident Matteo Renzi widersprach am Montag Medienberichten, wonach Italien Milliarden an Staatsgeldern in sein Bankensystem pumpen und damit Regel der Europäischen Union (EU) verletzen wolle.
Eine Liste wichtiger europäischer Banken:
Deutsche Bank: -2,6 %
Commerzbank: -1,6 %
UniCredit: -4 %
Intesa Sanpaolo: -5 %
Banca Monte dei Paschi di Siena: -7,5 %
Banco Popolare: -2,5 %
BNP Paribas: -0,6 %
Credit Agricole: -0,5 %
Barclays: -0,4 %
Royal Bank of Scotland: +0,2 %
Credit Suisse: -0,5 %
UBS: -1 %
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via Chebli Mohamed
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